Schloß Vösendorf, Barocke Wandmalereiausstattung der Sala terrena

Die barocke Sala terrena im Schloss Vösendorf dürfte um 1680 als „Gartensaal“ entstanden sein. Wiederentdeckt wurden die zwischenzeitlich überdeckten Malereien im Zuge der Revitalisierung des Schlosses und der Umwidmung zum Gemeindeamt im Jahr 2000. Die Freilegung erfolgte durch den Restaurator Josef Fastl, die Restaurierung wurde jedoch nie fertiggestellt. Bei einer restauratorischen Untersuchung stellten wir 2021 dringenden konservatorischen Handlungsbedarf in salzbelasteten Bereichen fest. Es folgten eine Probearbeit zur Ermittlung möglicher Behandlungsmethoden und anschließend eine Salzreduzierung mittels Kompressen, außerdem die Sicherung von gefährdeten Putzhohllagen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Präsentation der Malereien und des Raumes. Die ästhetische Zielsetzung wurde anhand zweier Probeflächen erarbeitet. Diese dienen auch als Diskussionsgrundlage zur Abstimmung des Präsentationskonzepts mit der Eigentümerin (Marktgemeinde Vösendorf) und dem Bundesdenkmalamt. Durch zurückhaltende Retusche und exakte Ergänzungen in rekonstruierbaren Fehlstellen sollen die Authentizität der Malereien gewahrt und gleichzeitig der intendierte Raumeindruck wieder erlebbar werden.