Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Weißenkirchen in der Wachau, mittelalterliche Wandmalereien und gefasste Schlusssteine
3610 Weißenkirchen in der Wachau
2022
Die malerisch gelegene, weithin sichtbare Wehrkirche Weißenkirchen in der Wachau weist an ihrer Fassade und im Innenraum insgesamt sieben mittelalterliche Wandmalereien und zwei gefasste Schlusssteine auf. Der Zustand der Wandmalereien wurde 2019 im Rahmen des Projekts „Zustandserhebung und Monitoring an mittelalterlichen Wandmalereien in Niederösterreich“ begutachtet. Dabei wurde teilweise dringender konservatorischer Handlungsbedarf festgestellt. Im Rahmen der Innenrestaurierung 2022 wurden nun alle notwendigen konservatorischen Maßnahmen durchgeführt und teilweise auch weiterführende ästhetische Maßnahmen, wie Kittung und Retusche, umgesetzt.
Zu den Malereien zählen an der Fassade eine Darstellung des Hl. Christophorus, eine bemalte Nische und ein bemaltes Tympanon; im Innenraum eine bemalte Sitznische, eine gemalte Inschrift (1526), eine Rötelzeichnung und das Fragment eines Weihekreuzes. Dieses konnte im Rahmen der Nachfreilegung und Konservierung-Restaurierung bauhistorische dem Einbau des Gewölbes im südlichen Seitenschiff zugeordnet werden. Die bemalten Schlusssteine wurden im Rahmen der Ausmalung des Kircheninnenraums gereinigt. Der oberhalb des Hochaltars gelegenen Schlussstein, der eine Darstellung der Madonna mit Christuskind zeigt, wies eine stark unterbundene, farbintensive Fassung auf, die wohl aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammen dürfte. Es erfolgte eine Befundung des Fassungspakets und es wurde anschließend in Absprache mit allen Projektbeteiligten beschlossen, die rezente Fassung zu reduzieren und den Schlussstein zurückhaltend zu retuschieren. Auf eine vollständige Abnahme der rezenten Fassung wurde in sensiblen Bereichen (Rot, Blau) zugunsten der Schonung der teilweise noch darunterliegenden Substanz, verzichtet.
Durchführung in Zusammenarbeit mit Mag. Fabia Podgorschek MA